P R E S S E S T I M M E N

Rhein-Neckar-Zeitung 4.9.2017:

Weinheimer Nachrichten 18.2.2017:

Weinheimer Nachrichten 24.08.2015:

„One-Woman-Show“ entführt in fremde Kulturen

Großsachsen. Eine melodiöse Reise durch Kultur- und Sprachräume hat Singer/Songwriter Anzy Heidrun Holderbach bei ihrem Auftritt Großsachsen geboten. Die Gaststätte „Zum weißen Lamm“ hat sich längst bei den Freunden der traditionellen Folk- und Folk-Rock-Music einen Namen gemacht, kann man an diesem urigen Ort doch einmal im Monat in gemütlicher Atmosphäre handwerklich hochwertige Live-Musik erleben. Ein idealer Auftrittsort für die Musikerin aus Gras-Ellenbach, die sich über die Region hinaus als Flötistin, Sängerin und Gitarristin der Bands „Greengrass“ und „Brothers & Others“ einen Namen gemacht hat.

Bei der „One-Woman-Show“ am Samstagabend gönnte sich die Musikerin den Luxus, „einmal nur die Lieder zu spielen, die mir ganz persönlich gut gefallen“. Und die kommen sowohl aus der eigenen Feder, wie aus anderen Ländern und Kulturen der Welt. Dazu gehören für Holderbach auch besonders die Lieder der Roma und Sinti. Aus ersterer Kultur stammt das flotte Lied „Chaje shukarije“, das in der Sprache Romanes „Schönes Mädchen“ bedeutet. Das Lied, mit dem die Musikerin in den Abend startete, verband die Melodieführung der arabischen und der westlichen Musiker vortrefflich.

Wenn die Mama auf den Markt geht, freut sich die Tochter über die vielen schönen Dinge, die sie mit zurückbringt – an diesem Tag sogar einen hübschen jungen Mann. Davon kündete die fröhliche Weise „Di Mame“, ein fröhliches Lied in jiddischer Sprache, das für wippende Füße sorgte. Glück bei den Frauen, das hat der Seefahrer in dem Lied „Luckey“, dem ersten des Abends in englischer Sprache. Der kanadische Song, der zum Mitsingen einlud, berichtete von dem Matrosen, der in jedem Hafen der Welt eine andere Liebste hatte, die auf ihn wartete.

Holderbachs Konzert zeigte von Beginn an die besondere Mischung, die ihre Auftritte prägen. Zum einen ihre sympathische Persönlichkeit und die vielen kleinen Hintergrunddetails, die sie über die Songs zu berichten weiß. Holderbach ist nicht nur eine sehr gute Instrumentalistin. Abgerundet wird ihr Auftritt durch ihre angenehme wie technisch versierte Gesangsstimme. Die Summe des Ganzen verleiht ihrem Auftritt ein großes Maß an Authentizität. Eine Eigenschaft, die auch an diesem Abend in Großsachsen fortwährend zur Geltung kam.

Das im Dialekt der Sinti vorgetragene Lied „Djinee tu noch kowa ziro“, in dem es um die Liebe eines Musikers zu einer Bettlerin geht, würzte Holderbach mit einer gepfiffenen Melodielinie. Danach präsentierte sie ihr erstes Lied aus eigener Feder: Das Liebeslied „Flying kites“ kündete von jenen Gefühlen, für die es schwerfällt, die rechten Worte zu finden. Eine eingängige wie schöne Refrain-Melodie zeichnete das sanfte, melancholische Stück aus. Das bekannte israelische Traditional „Im Baarazim“ sorgte im Anschluss für flotten Kontrast.

Auch zeitgenössisches Liedgut stand auf der harmonischen Speisekarte des Abends. Zu diesem gehörte der Song „Je veux“ von Zaz. Auch Lieder in griechischer Sprache oder Stücke von den Inseln Hawaiis brachte die Musikerin an einem gemütlichen wie stimmungsvollen Abend zu Gehör. Holderbachs Musik passte exzellent zu diesem Auftrittsort, bei dem Kleinkunst ganz groß im Kurs steht, wie die stimmungsvolle Dekoration der Gastwirtschaft mit Musikinstrumenten und Bildern der bereits aufgetretenen Musiker verdeutlichte.

Beeindruckend an dem Konzert, das in zwei Teilen einen Abend mit bester Unterhaltung und vielen Melodien wie Wissenswertem rund um die traditionelle Musik der einfachen Menschen vieler Kulturen bot, war auch das sprachliche Talent der Künstlerin, die stilsicher sowohl durch die harmonischen wie auch die lyrischen Sprachräume wandelte. So verstand die talentierte Künstlern, ihr Publikum auf sehr unterhaltsame Art und Weise mit ihren Liedern vertraut zu machen. uf

 

Starkenburger Echo 9.2.2015:

Vom Kampf eines Roma gegen Vorurteile

Kultur – Musikalische Lesung von Anzy Heidrun Holderbach in Mörlenbacher Begegnungsstätte „Callas“

Der griechische Roma Yanko steht im Mittelpunkt einer Romanserie von Anzy Heidrun Holderbach. Die Autorin gab in der multikulturellen Begegnungsstätte „Callas“ in Mörlenbach eine musikalische Lesung. Yanko lebt ein bewegtes Leben. Schicksalsschläge säumen seinen Weg, der ihn nicht nur rund um die Welt führt, sondern auch von einem Menschen zum anderen, von einer Liebesbeziehung zur nächsten. Seine Mutter war Seiltänzerin in einem Zirkus, er selbst ist von Kindertagen an auf einer langen Suche nach seinem Platz im Leben.

Dabei stößt er immer wieder auf Vorurteile. Manche betreffen seine Herkunft als Roma. Andere stoßen sich daran, dass Yanko bisexuell ist und Männer gleichermaßen zu lieben vermag wie Frauen. Sucht und Liebe, Selbstzerstörung, aber auch die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, prägen den Charakter Yankos aus der Feder von Anzy Heidrun Holderbach. Sie stellte nun den vierten Band der Yanko-Reihe mit dem Titel „Sunrise“ vor. Darin muss sich Yanko wieder einmal mit seiner Sucht nach Rauschmitteln und nach Sex auseinandersetzen. Er beginnt eine Therapie, hält sie aber nicht lange durch und gerät in ernsthafte Schwierigkeiten sowie kriminelle Machenschaften, die ihn an persönliche Grenzen führen.

Bei der Lesung am Samstag in der multikulturellen Begegnungsstätte „Callas“ in Mörlenbach trug Holderbach Passagen aus allen vier Bänden vor und kombinierte sie mit thematisch passenden musikalischen Einlagen. Holderbach schreibt nicht nur, sie ist auch eine Musikerin. Sie spielt bei fünf Musikformationen mit den Schwerpunkten Folk, Blues und Rock mit: den „Travellers“, „Greengrass“, „Strodtbeck, „Brothers & Others“…

… Die Lieder, die Holderbach sang, waren zum großen Teil auf Romanes, der Sprache der Roma. Ausnahmen waren einige englischsprachige und griechische Titel. Die meisten Lieder waren traditionelle Songs der Roma, zwei hatte hat Holderbach selbst komponiert. Ihr letzter Song vor der Zugabe war „Jelem, Jelem“, die Hymne der Roma… …Sie veröffentlicht die Werke als Book on Demand sowie als E-Book….

 

Mannheimer Morgen, Stadtausgabe Mitte, 11.3.2011:

Lesung im Café Filsbach
BEWEGENDE GESCHICHTE EINES ROMA

An einem Ort Wurzeln schlagen, ein Zuhause finden – danach sehnt sich Yanko, der junge Held aus Anzy Heidrun Holderbachs Roman „Yanko – Die Geschichte eine Roma“. Aus diesem Buch und der Fortsetzung „Yanko2 – Baro Mangipe“, was „große Leidenschaft“ bedeutet, hat die Autorin für ihre Lesung mit Musik im Café Filsbach Textpassagen ausgewählt, die Yankos Suche nach Identität und Heimatgefühl schildern. Abwechselnd lesen Holderbach und Michael Böhler Textstellen aus den Romanen vor. Immer wieder unterbrechen sie den Lesefluss, um ein Lied auf Romanes, der Sprache der Sinti und Roma, Serbokroatisch oder Griechisch zu spielen. Die Autorin selbst ist keine Angehörige der ethnischen Minderheitengruppe. Sie sei aber schon früh von deren Kultur berührt gewesen und schrieb schon mit 15 Jahren den Beginn ihrer fiktiven Geschichte über den Roma Yanko. In den Büchern beschreibt sie das Leben ihres Helden, der mit Schicksalsschlägen zu kämpfen hat.

Bewegende Familiengeschichte. Die Geschichte seines Volkes spielt eine eher nebensächliche Rolle: Yankos Eltern gehören zum fahrenden Zirkusvolk. Als seine Mutter ihm vom Tod seiner Großeltern im 2. Weltkrieg erzählt, muss Yanko sich mit seiner Familiengeschichte, die stellvertretend für die Geschichte seines Volkes interpretiert werden kann, auseinandersetzen. Auch die Zuhörer werden von Holderbach und Böhler damit konfrontiert. „Sie finden keine Lagerplätze, wenn sie im Sommer auf die Reise gehen“, prangert das Lied „Lass maro tschatschepen“ aktuelle Zustände an. „Lasst uns unser Recht fordern“, lautet die deutsche Übersetzung. Geschrieben hat das Lied Häns`sche Weiß. Er sei der „erste deutsche Zigeuner gewesen, der es gewagt hat, die Situation der Sinti in einem Lied zu verbalisieren“, wie es in einer kurzen Erläuterung heißt. hem

Starkenburger Echo 8.2.2011:

Berührendes Schicksal

Kultur: Anzy Heidrun Holderbach liest im Nieder-Liebersbacher Kleinkunstcafé Mitsch NIEDER-LIEBERSBACH. Anrührend war die Lesung mit Musik von Anzy Heidrun Holderbach im Nieder-Liebersbacher Kleinkunstcafé Mitsch. Foto: Karl-Heinz Köppner
Mit einem berührenden Gedicht des Schriftstellers Yanko Weiss-Reinhardt eröffnete Anzy Heidrun Holderbach ihre Lesung am Samstag im Liebersbacher Café Mitsch. In dem gemütlichen Raum war es mucksmäuschenstill. Ergriffen lauschten die Gäste den abwechselnd von Holderbach und Michael Böhler vorgetragenen Passagen aus den Büchern „Yanko – Die Geschichte eines Roma“ und „Yanko – Baro Mangipe“.
„Man kann nicht vergessen, was zu einem gehört oder was nie geheilt ist.“ Tief berührend und emotional stark aufgeladen sind die Texte, die die Zuhörer in das Leben des Roma Yanko entführen, der sich nach dem tragischen Tod seiner Frau auf die Suche nach seinen Wurzeln macht. Sie lassen den Zuhörer die Zerrissenheit eines Mannes spüren, der sich nach Heimat und Beständigkeit sehnt. Sehnsucht gemischt mit bittersüßer Verklärtheit und die verzweifelte Suche nach der eigenen Identität zeichnen das Bild eines Menschen, der durch Schicksalsschläge und Entwicklungen in seinem Leben an seine persönlichen Grenzen gelangt. Er muss sich einer dunklen geschichtlichen Vergangenheit stellen und gelangt schließlich zu der Erkenntnis, dass das wahre Zuhause eines Menschen nur in sich selbst liegt.
Zwar steht Yankos Leben im Fokus der Romane, doch die Texte laden ein zu einer Auseinandersetzung mit der Geschichte, dem Schicksal und der Gegenwart einer ethnischen Minderheit, auf der die Schatten des Dritten Reiches bis heute liegen. Die vorgetragenen Auszüge waren geprägt von starken Bildern und intensiven Gefühlen. Ein Auf und Ab aus tiefer Liebe und Achtsamkeit, Depression, Sehnsucht, Angst und großer Leidenschaft.
Im gut besuchten Café Mitsch erlebten die Gäste eine ebenso ernsthafte wie unterhaltsame Lesung, untermalt mit wunderbar passenden, teils getragenen, teils fröhlichen Liedern. Begleitet von Michael Böhler (Gitarre, Bouzouki und Gesang) sang und spielte Holderbach zwischen den Textpassagen traditionelle Lieder in den Sprachen Romanes, Serbokroatisch und Griechisch.

Rhein – Neckar Zeitung 1.10.2010:

DAS WAHRE ZUHAUSE EINES MENSCHEN LIEGT NUR IN SICH SELBST
Anzy Heidrun Holderbach las aus ihren beiden Romanen über den Roma „Yanko“ und musizierteHirschberg-Großsachsen. Im „Großsaasemer Wohnzimmer“, dem Gasthaus „Zum weißen Lamm“ war es am Samstagabend mucksmäuschen still. Die Gäste in dem urgemütlichen Bierhaus in der Breitgasse lauschten ergriffen ihrer fast schon „zum Inventar gehörenden“ Anzy Heidrun Holderbach , die dort ihre „Debut-Lesung“ gab mit Auszügen aus ihren beiden Romanen über den Roma „Yanko“.Begleitet von Michael Böhler an Gitarre und Bouzouki, sang und spielte die begnadete Folkmusikerin auf ihrer Flöte, zwischen den Textpassagen traditionelle Lieder in den Sprachen Romanes, Serbokroatisch und Griechisch und schaffte mit ihrer „Lesung mit Musik“ einen eindrucksvollen Rahmen, der die Welt der Roma dem Zuhörer gleich auf mehrfache Weise zugänglich machte. Die Geschichte des Roma-Jungen „Yanko“, aufgewachsen in einer griechischen Zirkusfamilie, spukte Holderbach schon seit ihrer Kindheit im Kopf herum. Als siebenjährige erlebte (…) sie ein Konzert der beiden legendären Virtuosen des „Zigeunerjazz“, Häns’sche Weiss und Titi Winterstein. „Ich war schwer beeindruckt!“, erzählte sie von diesem musikalischen Schlüsselerlebnis.Seitdem läuft die Geschichte des Roma Yanko vor ihren Augen ab wie in einem Film. So schrieb sie 2006 den ersten Teil von „Yanko“ zunächst als Drehbuch. Drei Jahre später folgte dann der Roman zu dem (noch) unverfilmten Manuskript: „Yanko – Die Geschichte eines Roma“. Anfang 2010 erschien nun der zweite Band „Yanko II – Baro Mangipe“, was soviel bedeutet wie „große Leidenschaft“. Authentisch und mit großem Einfühlungsvermögen und Tiefgang schildert sie die Geschichte von Yanko, der sich nach dem tragischen Tod seiner geliebten Frau auf die Spuren seiner Herkunft macht. Eine Suche, die ihn in eine dunkle geschichtliche Vergangenheit und bis an seine emotionalen Grenzen führt. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu einem Mann und einer Frau muss er sich der Erkenntnis stellen, ein Außenseiter einer ethnischen Minderheit zu sein, mit einer eigenen Sprache, Kultur und Identität, die sich in einer Gesellschaft zurechtfinden muss, in der es keinen Raum für ihre Traditionen gibt. Die Suche nach seinem wahren Selbst führt ihn schließlich zu dem Bewusstsein, dass das wahre Zuhause eines Menschen nur in sich selbst liegt.Literarisch und musikalisch ist die Grasellenbacherin vielseitig. Sie singt und spielt neben ihrer Schriftstellerei in zwei Folkbands („Brothers&Others und „Greengrass“) traditionellen Irish und American Folk. Aber sie singt auch fließend „Romanes“, die Sprache der Roma. Sprechen kann sie jedoch nur ganz wenige Wörter. „Da gibt es Hunderte von Dialekten“, erklärt sie. Gleichwohl drückt sie mit ihren Geschichten und ihrer Musik ihre tiefe Verbundenheit mit den Roma und ihrer Suche nach der eigenen Identität aus.
-Anja Stepic-

Weinheimer Nachrichten. 2010. BUCHTIPP:

Weinheimer Nachrichten. 2009. BUCHTIPP:

 

 

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